Freitag, 22. Mai 2015

Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit, Gerechtigkeit


Die christliche Welt feiert an diesem Wochenende das Pfingstfest (Heilig-Geist-Fest). Im Neuen Testament berichtet die Apostelgeschichte , dass der Heilige Geist auf die Apostel und Jünger herabkam, als sie zum jüdischen Fest Schawuot (zum 50. Tag) in Jerusalem versammelt waren (Apg 2,1-41).

Nun, wenn ich mir die Weltgeschichte nach der Zeitenwende und speziell die Kriminalgeschichte des Christentums und die heutige Zeit so ansehe, scheint das ja doch zumindest eine höchst einseitige wie kurzfristige Herabkunft gewesen zu sein. Das, was man gemeinhin mit Verstand, Klugheit, Weisheit, Gerechtigkeit, Brüderlichkeit und Freiheit tituliert, scheint dieser Welt bis auf wenige Ausnahmen zunehmend verloren gegangen zu sein. Statt dessen regiert allenthalben die Gier, die Habsucht, der Egoismus, die Gleichgültigkeit und die Versklavung. „1984“ lässt immer mehr grüßen.

Vor ein paar Tagen klagte Jemand in einer Diskussion mit einem nicht zu überhörenden Unterton von Selbstmitleid: „Das System ist krank.“. STIMMT!

ABER, ICH KENNE KEIN BESSERES!!!

Stimmt, Korruption, Bestechlichkeit, Lobbyistentum und fragwürdige Organisationen wie die Scientology scheinen die Oberhand zu gewinnen.

Aber Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit, Gerechtigkeit, sind keine Privilegien, die uns in die Wege gelegt oder von einer Regierung oder einer anderen Institution verliehen oder geschenkt werden. Nein, sie müssen mit persönlichem Einsatz und nach bestem Wissen und Gewissen von jedem Einzelnen von uns in der Welt verwirklicht und verteidigt werden. „Die Würde des Menschen ist unantastbar.“ Damit das nicht leere Worthülsen werden, ist für Gleichgültigkeit und Wegsehen und Feigheit kein Platz. Wir erhalten was wir uns verdienen, wir sind, was wir glauben.

Und so schließe ich hoffnungsvoll mit einigen abgewandelten Zeilen des Hymnus „Veni creator spiritus“ (zu deutsch: „Komm, Schöpfer Geist“) aus dem 9. Jahrhundert:

Komm, Schöpfer Gott, du Heil‘ger Geist,
besuch das Herz der Menschheit dein,
Die deine Macht erschaffen hat,
erfülle allezeit mit deiner Kraft
mit Weisheit und Verstand sie reichlich fülle
so daß sie wird‘ ein einz’ger Wille.
Zünd uns ein Licht an im Verstand,
gib uns ins Herz der Liebe Flamme,
Schwäche und Feigheit uns verbanne,
Wahrheit und Stärke gib Bestand.

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