Freitag, 22. Mai 2015

Die Kriegsgefahr wächst!


Anlässlich der Feiern zum siebzigsten Jahrestag des Sieges über Hitler-Deutschland konnte man am 9. Mai dieses Jahr in Russland die größte Militärparade der Geschichte auf dem Roten Platz in Moskau bestaunen.
Nicht einmal zu den finstersten Sowjetzeiten wurde eine solch pompöse Waffenschau veranstaltet. Die Bilder dazu konnten wir alle im Fernsehen sehen. Ich empfand das schon mit einem unangenehmen Gefühl in der Magengegend als sehr befremdlich.

Russland ist immer noch eine Großmacht. Das hat uns diese Parade auf jeden Fall noch einmal klar zu vermitteln versucht. Aber die eigene militärische Stärke so plakativ zur Schau zu stellen ist in der heutigen Zeit, wo alles von Entspannung redet, doch bedenklich ungewöhnlich.
So markante Truppenaufmärsche sind uns ja eher aus anderen Ländern wie Nordkorea oder auch China bekannt. Solche Ereignisse sind mir ein deutliches Warnsignal, dass es schon bald zu neuen kriegerischen Aktionen Moskaus kommen könnte. Die Geschichte lehrt uns, dass Kriegen oft größere Waffenfeiern und Muskelspielchen vorangingen.
Man beachte vergleichbare Veranstaltungen vor dem Ersten und Zweiten Weltkrieg in den Ländern, die sich kurze Zeit später als Kriegsparteien auf den Schlachtfeldern gegenüber standen. Eine schleichende Militarisierung der Gesellschaft ist ohne Frage ein klares Warnsignal. Doch auf so etwas wird hier bei uns im Westen kaum geachtet. Für Putin gehören militärische Aktionen offensichtlich mit zu seiner Politik – mit dramatischen Folgen
Die Ereignisse des vergangenen Jahres rund um die Ukraine-Krise und die Annexion der Krim haben mir ganz klar gezeigt: Russland schreckt unter Führung seines derzeitigen Präsidenten Putin auch vor militärischen Lösungen von Problemen nicht zurück. In jedem Fall könnte uns Moskau noch unangenehme Überraschungen bereiten. Schon länger befürchtet die NATO einen Angriff Russlands auf einen oder mehrere der baltischen Staaten, um ihre Reaktion darauf zu testen. Das haben viele Beobachter im Westen überhaupt nicht zur Kenntnis genommen oder wollen es auch gar nicht wissen oder gar bewerten. Doch genau diese Unbekümmertheit kann sich schnell als gravierender Fehler erweisen.
Die Lehre aus solchen offensichtlichen Machtspielen ist klar: Militärische Optionen gehören wieder mit zur aktuellen geopolitischen Lage.

Fazit: Gestern standen wir noch einen Schritt vor dem Abgrund – heute sind wir schon einen Schritt weiter. Welt – wohin gehst Du? 

(Quelle: Günter Hannich)

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