Dienstag, 21. Juli 2015

EU & die Krisenländer: Der "Alles-ist-gut-Bluff!"


(Quelle: "Unangreifbar leben" GeVestor Financial Publishing Group)

Das Griechenland-Fiasko geht weiter oder beginnt erst gerade aufs Neue. Egal, wie Sie es drehen oder wenden wollen.

Die EU-Krisenstaaten haben es scheinbar "geschafft"
Im Zuge der so genannten "Griechenland-Rettung" beteuern die Politiker Europaweit, dass es die anderen Krisenstaaten geschafft hätten, sich aus dem Krisensumpf zu ziehen.
Erst kürzlich wieder bei einer TV-Talkshow wurde dieses Argument benutzt, um die rigorosen Spardiktate in Griechenland zu rechtfertigen.

Das ist schlichtweg die Unwahrheit!

So sieht es tatsächlich aus

Aus diesem aktuellem Anlass deshalb einmal Zahlen und Fakten, wie toll es den anderen EU-Krisenstaaten tatsächlich geht.
Dabei handelt es sich um wichtige volkswirtschaftliche Eckdaten der EU-Kommission sowie des IWF.
Und nun - schnallen Sie sich an für eine turbulente Fahrt durch die ach so erfolgreichen EU-Krisenländer.

Exorbitante Staatsverschuldung

Wie Sie vielleicht wissen erlauben die Maastricht-Verträge lediglich eine Staatsverschuldung von maximal 60 Prozent des Bruttoinlandsproduktes.
Und so sieht es in den Ländern aus, die es anscheinend "geschafft" haben:

Staatsverschuldung (in Prozent vom BIP):

Griechenland: 172,7 %
Spanien: 99,4 %
Portugal: 126,3 %
Irland: 107,7 %

Noch Fragen? Diese hohen Staatsverschuldungsorgien der Öffentlichkeit noch als "Erfolg" zu verkaufen ist, salopp gesagt, eine Frechheit!

Denn die Länder werden noch viele Jahre - und sicher auch weitere Hilfen - benötigen, um diese enormen Schulden in den Griff zu bekommen. Wenn überhaupt.

Ausufernde Arbeitslosigkeit

Die nachfolgenden Zahlen beleuchten keineswegs die "Jugendarbeitslosigkeit", die in den Krisenländern oftmals viel höher liegt. Mitunter doppelt so hoch.
Die genannten Arbeitslosenzahlen sind Durchschnittswerte:

Griechenland: 25,6 %
Spanien: 22,4 %
Portugal: 13,4 %
Irland: 9,6 %

Sie sehen: In Griechenland und Spanien ist fast jeder vierte Erwerbstätige ohne Arbeit. Ein Desaster! Und nichts anderes.

EU-Hilfen an die Krisenländer

Aufgrund der obigen Zahlen ist es interessant festzustellen, wie viele Milliarden an EU-Hilfen an die Krisenländer geflossen sind. Diese sollten und sollen die Wirtschaft auf Vordermann bringen.
Doch wie Sie oben ersehen können, liegt diese noch immer am Boden.
Interessant ist dabei vor allem, wie viel die Krisenländer von diesen Hilfsmilliarden an die EU zurückbezahlt haben.

Griechenland:
Erhalten: 226,7 Mrd.
Zurückbezahlt: 11,2 Mrd.
Differenz: - 215,5 Mrd.

Spanien:
Erhalten: 41,3 Mrd.
Zurückbezahlt: 2,1 Mrd.
Differenz: - 39,2 Mrd.

Portugal:
Erhalten: 76,6 Mrd.
Zurückbezahlt: 6,0 Mrd.
Differenz: 70,6 Mrd.

Irland:
Erhalten: 85,0 Mrd.
Zurückbezahlt: 18,5 Mrd.
Differenz: 66,8 Mrd.

Anders ausgedrückt: Bei einem "EU-Hilfseinsatz" von insgesamt 429,6 Milliarden Euro, haben die vier oben genannten Krisenländer gerade mal 37,8 Milliarden Euro zurückbezahlt.
Das ergibt eine Minusdifferenz von sage und schreibe 391,8 Milliarden Euro!

Diese Bilanz ist letztlich ein Armutszeugnis für die Austeritäts-Politik der EU.

Die Eurokraten haben auf der ganzen Linie versagt. Und verkaufen Ihnen dieses Versagen auch noch als Erfolg. Das ist unglaublich. Aus Dilemma wird ein Erfolg gemacht.

(Quelle: "Unangreifbar leben" GeVestor Financial Publishing Group)

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