Mittwoch, 29. Juli 2015

Neues EU-Strategiepapier: "Wenn es eng wird, muss man lügen!"

Ganz bewusst wurde das Zitat "Wenn es eng wird, muss man lügen", an den Anfang dieses Artikels gestellt.

Denn kein anderer als Jean-Claude Juncker, seines Zeichens Präsident der Europäischen Union hat diese Worte zum Besten gegeben. Das sollte Sie wahrlich aufschrecken. Denn unter dieser Prämisse müssen Sie die weitere EU-Politik tatsächlich sehen. Und damit auch Ihre eigene Zukunft. Und die Ihrer Kinder.

Neue EU-Prämisse
Unter Prämisse versteht man in der Logik eine Voraussetzung, eine Annahme, eine Aussage. Aus dieser wird letztlich eine logische Schlussfolgerung gezogen. Mit "Wenn es eng wird, muss man lügen" haben Sie nun eine solche Schlussfolgerung. Mit "eng" meinte Juncker sicher die aktuelle EU-Politik-Verdrossenheit der Europäer. Ebenso das Erstarken der Anti-Euro-Kräfte. Und deshalb muss nun "gelogen" werden.

Doch über was?
Ich deutete es Ihnen bereits an: Über die Zukunft der EU.

Das "Fünfgestirn" der EU

Dazu passt der sogenannte "Fünf-Präsidenten-Bericht" der auf dem Treffen der Staats- und Regierungschef der Europäischen Union im Juni vorgelegt wurde. Und zwar von EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker. In enger Zusammenarbeit mit Europarats-Präsident Donald Tusk, dem Euro-Gruppen-Vorsitzenden Jeroen Dijsselbleom, EZB-Präsident Mario Draghi und EU-Parlamentspräsident Martin Schulz.

Das Fünfgestirn der EU also.
Nur am Rande sei hier erwähnt, dass es bis dahin noch keine Frau geschafft hat ...

Das Strategie-Papier der fünf Präsidenten
Der "Fünf-Präsidenten-Bericht" soll der "Vervollständigung" und "Vertiefung" von Europas Wirtschafts- und Währungsunion dienen. Also zu nichts anderem, als zur künftigen Ausgestaltung der Eurozone. Damit sollen die offensichtlichen Fehlentwicklungen in den Krisen behoben werden.
Mehr Entscheidungsgewalt für die EU gefordert

Der wichtigste Satz kommt aber noch, den ich Ihnen natürlich nicht vorenthalten möchte:

"Langfristig erfordert das auch neue Entscheidungsbefugnisse für die EU-Ebene".

Sie wissen, was das konkret heißt: Mehr Macht für die EU. Weniger für die nationalen Parlamente. Ein Schelm, wer Böses denkt. Bürger sollen für die EU "zurückgewonnen" werden

Zudem soll die "Akzeptanz der Menschen für Europa durch konkretes Handeln zurückgewonnen werden. Erst dann kann die Eurozone institutionell gestärkt werden".

Hört, hört ...
Mehr Europa und mehr gemeinschaftliche Schulden

Gleichzeitig offenbart das Papier weiter interessantes.
Demnach kann eine gemeinsame Eurowährung nur funktionieren, wenn weitere "Politikbereiche auf europäischer Ebene durch verbindliche Entscheidungen mit einbezogen werden".

Wissen Sie, was das konkret heißt?

Ich sage es Ihnen: Die Vollendung der Bankenunion. Also die Vergemeinschaftung der Schulden. Die Entscheidungen gehen wieder einmal an den Bürgern vorbei

"Neue Impulse" für Europa also. - Dass ich nicht lache.

Übrigens: Der "Fünf-Präsidenten-Bericht" wurde nicht nur vorgelegt, sondern auch verabschiedet. (Fast) keiner hat es mitbekommen. Und gleich gar nicht begriffen. "Die meisten begreifen gar nicht, was beschlossen wurde"

Dazu passt ein weiteres Zitat von EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker. Das Nachrichtenmagazin DER SPIEGEL berichtete darüber:

„Wir beschließen etwas, stellen das dann in den Raum und warten einige Zeit ab, ob was passiert. Wenn es dann kein großes Geschrei gibt und keine Aufstände, weil die meisten gar nicht begreifen, was da beschlossen wurde, dann machen wir weiter – Schritt für Schritt, bis es kein Zurück mehr gibt.“

Verstehen Sie jetzt, was ich Ihnen sagen will?
Denken Sie immer daran: Sie haben ein Recht auf die Wahrheit!

Herzlichst Ihr  Guido Grandt

(Quelle: Gevestor)

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen